Oft wurde ich von Schweizern gefragt, wie es mit der Sicherheit in China aussieht. Zu Beginn der Reise war ich extrem vorsichtig. Mit der Zeit lernte ich jedoch die Vorteile der überall installierten Kameras schätzen. Durch die stetige Überwachung ist in China angeblich die Kriminalitätsrate gesunken. Ich fühlte mich auf jeden Fall wohl und empfand die Chinesen als sehr hilfsbereit. Einmal fuhr uns sogar ein Angestellter einer Kinderkrippe zu unserem Hotel, weil wir es nicht gefunden haben. Das Hotel war auf den Karten von MapsMe und Booking falsch eingezeichnet.
Was, in Sydney gibt es aktuell mehr Smog als in Peking? Eigentlich habe ich mich in Australien auf die frische Meeresbrise gefreut. Während den ersten Tagen war die Luft in Sydney gut, doch am Tag unserer Abreise nach Melbourne verschlechterte sich die Situation. Während der Fahrt auf dem Princess Highway, von Sydney nach Melbourne schalteten wir immer wieder das Radio ein. Draussen war es fast 40 Grad und die Luft wurde immer schlechter. Plötzlich sahen wir Strassensperrungen und der Himmel wurde immer dunkler. Dürfen wir hier wirklich durchfahren? Die Sonne verfärbte sich am orangen Himmel rot. So stelle ich mir den Weltuntergang vor. Nachdem wir durch den schlimmsten Rauch hindurchgefahren sind, verschafften wir uns auf einer Anhöhe einen Überblick.
Alles in Allem war die Zeit in China extrem spannend und lehrreich. Nach der Region Sichuan hat mir besonders der Zhangjiajie Nationalpark, bekannt aus dem Film Avatar, gefallen. Dieser und auch die Region rund um Yangshuo sind wirklich sehenswert.
Angeblich werden in den chinesischen Medien die Demonstranten in Hong Kong als gefährliche Unruhestifter beschrieben. Ich war daher vor dem Grenzübertritt mit dem Zug, von China nach Hong Kong etwas nervös. Die Sorgen waren jedoch unbegründet – mich erwartete eine westliche Stadt, in der man tagelang in Einkaufszentren umherirren kann. Die Hongkonger picknicken sogar in den Durchgängen zwischen den unzähligen Einkaufszentren. Vielleicht weil sie in den Parks zu wenig Platz finden.
Nur einzelne Schmierereien an den Wänden erinnerten an die Demonstrationen. Ich las: „Kampf für Freiheit.“ und „Wir tun dies, weil wir Hong Kong lieben“. Ich nehme an, dass viele Demonstrationen gleich zu Beginn verhindert werden. Um auf das Flughafengelände zu gelangen musste ich unmittelbar nach der Metrostation das Flugticket vorweisen. So kann die Regierung mögliche Demonstrationen auf dem Flughafengelände verhindern.
In der Ferne sahen wir die Rauchsäulen. Eine Frau parkierte neben uns und war voller Sorge um ihr Haus, welches in der Nähe des Feuers steht. Wenn der Wind sich dreht werden die Flammen es verschlingen. Zunächst stieg ein Australier aus dem Auto aus. Während er das Feuer in der Ferne beobachtete lief der Motor seines Autos. Er hat wohl noch nicht begriffen, dass durch die von uns Menschen verursachte Klimaerwärmung genau solche Feuer entstehen. Es ist an der Zeit, dass in Australien ein Umdenken stattfindet. Es gibt immer noch zu viele Kohlenkraftwerke und es werden zu wenig erneuerbare Energien gefördert. Trotz viel Wind sah ich fast keine Windfarmen und nur wenige Dächer sind mit Solaranlagen ausgestattet.